FWG/FBL Braubach-Loreley

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Bahnlärm und Alternativtrassen

„Unwirtschaftlichkeitsbetrachtung“ sorgt für Frust

Starke gemeinsame Reaktion von Kommunen und Bürgerinitiativen nötig

Nachdem das Bundesministerium für Digitales und Verkehr die umfangreiche Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der möglichen Alternativtrassen für den Güterverkehr im Mittelrheintal vorgelegt hat, haben sich die Freien Wähler intensiv mit den Schlussfolgerungen daraus auseinandergesetzt. Die Untersuchung zeigte, dass die Alternativtrassen nach derzeitigen Kriterien massiv unwirtschaftlich sind, was eine Bauzeit von mind. fünfzehn Jahren - plus vorgeschaltete Planungszeit - in noch weitere Fernen rücken lässt. 

 

„Die Ausbauten der südlichen und nördlichen Zuläufer befinden sich bereits in der Umsetzung oder sind fest eingeplant. Für die Menschen am Mittelrhein, die 2026 beginnend, vor dem Ausbau ihrer Bahnlinien zu Hochleistungskorridoren stehen, die unmittelbar die Güterzugkapazitäten um mindestens 20% erhöhen, darf die ferne Alternativtrasse nicht die einzige von der Politik geforderte Lösung sein“, ist sich Christian Maxeiner, bahnpolitischer Sprecher der Freien Wähler in der VG-Loreley, sicher. „Am 08.08.2023 wurde von der dpa berichtet, dass die Haushaltsmittel für den Hochleistungskorridorausbau wohl in Kürze in Form eines Sonderfonds freigegeben werden sollen. Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen eingeplant werden, die weit über die bisherigen geplanten, freiwilligen Maßnahmen der Bahn hinausgehen“, so Uwe Bernd. „Die seit 1850 durch die Bahn immer stärker belastete Bevölkerung am Mittelrhein ist weit von Berlin entfernt und muss sich rheinübergreifend hinter ihren Forderungen versammeln, um erfolgreich ihre Interessen zu verteidigen“, verlangt Heinz Scholl: „Betroffene Gebietskörperschaften und Bürgerinitiativen müssen sich zusammenschließen!“

 

„Bestandsschutz“ juristisch überprüfen!

Der Schlüssel zu wirksamen Maßnahmen gegen den mit der Frequenzerhöhung einhergehenden massiv erhöhten Bahnlärm ist der „Bestandsschutz“ der Bahn, der auf den Prüfstand gestellt und zu Fall gebracht werden muss. Erst dann werden Lärmschutzmaßnahmen auf dem Niveau einer Neubaustrecke auch für das Mittelrheintal verpflichtend, die weit über die bisher avisierten Maßnahmen hinausgehen. Ansonsten sehen wir das Mittelrheintal als Lebensraum, Tourismusregion und Weltkulturerbe in ernsthafter Gefahr.