„Der Welterbestatus ist für das Mittelrheintal ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der nicht aufs Spiel gesetzt werden darf“, so Holger Puttkammer, Vorsitzender der FWG-FBL „Gedankenspiele an einen Austritt aus dem Welterbe erteilen wir eine klare Absage, genauso wie wir auch gegen den Austritt der Verbandsgemeinde Loreley aus dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal gestimmt haben!“
„Allerdings bleibt die Frage nach der Gleichbehandlung der rechten und linken Rheinseite. Warum ist das Welterbegebiet auf der linken Seite deutlich schmäler als auf der rechten? Warum werden auf der linken Seite Windräder genehmigt, die aus dem Rheintal heraus deutlich sichtbar sind? Hier besteht der Verdacht, dass mit unterschiedlichem Maß gemessen wird“, so Achim Hohl Mitglied im Verbandsgemeinderat und Beigeordneter von Dachsenhausen.
„Mit großer Beunruhigung betrachten wir den Windenergieausbau in den umliegenden Verbandsgemeinden. Zum einen sorgen wir uns um den Welterbestatus, zum anderen ist uns bewusst, dass jede Anlage über die EEG-Umlage durch unsere Bürgerinnen und Bürger mitfinanziert wird,“ so Uwe Bernd, Vorsitzender der Freien aus Kaub. Solidarpakte werden nur zwischen den Städten und Ortsgemeinden innerhalb einer Verbandsgemeinde geschlossen. Diese sichern eine Teilhabe für die Gemeinden, die selbst keine Anlagen aufstellen dürfen.
Werkzeuge für die Planung der erneuerbaren Energien auf der rechten Rheinseite sind der Flächennutzungsplan in Verbindung mit der Sichtachsenstudie.
Als weiteres Werkzeug ist ein Energiekonzept erforderlich, das bedarfsorientiert den richtigen Energiemix aus herkömmlichen und erneuerbaren Energien und passenden Energiespeichern feststellt.
Für die Liegenschaften der Verbandsgemeinde haben wir bereits 2013 zusammen mit SPD und Grünen im Verbandsgemeinderat als ersten Schritt einen Grundlagen-Antrag zur Ermittlung des Energiebedarfes gestellt. Auf Basis eines Energiekonzeptes für die ganze VG lässt sich die Art und Menge an benötigten Anlagen feststellen, um regional falls erforderlich energieautark agieren zu können und einen Nutzen aus den Anlagen zu ziehen, auch wenn sich geplante Geschäftsmodelle nicht im vollen Umfang realisieren lassen. So ist eine nachhaltige Planung mit Augenmaß, die das Welterbe nicht gefährdet und nachfolgende Generationen nicht über Gebühr belastet, möglich.
Darüber hinaus muss die Landesregierung die Entwicklungsmöglichkeiten der Welterberegion stärker unterstützen. Alternativen oder Kompensation für Einschränkungen bedingt durch den Welterbetitel sind gefragt!
„Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgrund der derzeitigen schlechten Informationslage sehr verunsichert. Sie haben die Befürchtung, dass durch entstehende Windkraftanlagen mit riskanten Geschäftsmodellen der Welterbetitel gefährden wird. Wir fordern jetzt eine außerordentliche Bürgerversammlung, bei der Bürgerinnen und Bürger über den Sachstand der Planungen zur Windenergie informiert werden. Hier sind neben Gegnern und Befürwortern auch Teilnehmer aus den zuständigen Genehmigungsbehörden und Ministerien erforderlich“, fordert Heinz Scholl, Fraktionsvorsitzender der FBL-Braubach abschliessend.