Holger Puttkammer wurde als Bürgermeisterkandidat für die vereinigten Freien Wähler in der fusionierten Verbandsgemeinde Braubach-Loreley nominiert. Der 43-Jährige Braubacher wurde einstimmig im Rahmen der Gründungsversammlung der FWG/FBL im Berghotel auf der Loreley zum Bürgermeisterkandidaten gekürt. Mit Holger Puttkammer kommt nun auch ein noch relativ frisches Gesicht auf die kommunalpolitische Bühne. Geboren in Köln und in Leverkusen aufgewachsen, lebt er seit 1997 mit seiner Frau und zwei Kindern in Braubach. Die ersten politischen Schritte unternahm er in der Hochwassernotgemeinschaft Braubach, von der Bürgerinitiative führte ihn so der Weg zur Freien Bürgerliste. Seinen Arbeitsplatz hat er bei einer Behörde im Geschäftsbereich des BMI in Koblenz als Referent im IT-Bereich, wo er auch schon in Führungspositionen Fusionen und Reformen begleitete. Seine bisherige kommunalpolitische Erfahrung sammelte er als Vorsitzender der FBL auf Verbands- und Stadtebene und als Beigeordneter der Verbandsgemeinde Braubach. Heute ist er „mit Leib und Seele Kommunalpolitiker“, will Dinge bewegen, um so überzeugend die Zukunft für die eigenen Kinder mitzugestalten. Er will nun in den nächsten Monaten alle Ortsgemeinden und Städte in beiden Verbandsgemeinden besuchen und sich den Bürgern vorstellen. „Es geht nur über die Nähe zum Bürger.“ so Puttkammer.
Nach SPD und CDU schicken nun auch die Freien für die Wahlen am 3. Juni 2012 einen eigenen Kandidaten ins Rennen.
Holger Puttkammer wird vom Start an von einer starken und politisch selbstbewussten freien Wählerschaft unterstützt, wie Klaus Itzel (Reitzenhain) in seiner Laudatio hervor hob.
Dank guter Vorbereitung hatten die rund 50 Versammlungsteilnehmer zügig die neue FWG/FBL für die Verbandsgemeinde gegründet, die Satzung verabschiedet und ein Vorstand gewählt.
Der neue FWG/FBL Vorstand Braubach-Loreley
Holger Puttkammer ist nun auch Vorsitzender des neuen Vereins, zum Zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Armin Stillarius aus Kaub. Des Weiteren wurden gewählt Heinz Gerhard Lang (Kaub) zum Schriftführer und Gerd Spriestersbach (Braubach) zum Schatzmeister. Beisitzer sind Herbert Schuck (Weisel), Gert Eschenbrenner (Braubach), Achim Hohl (Dachsenhausen), Werner Rinkart-Friesenhahn (Osterspai), Erwin Klös (Kamp-Bornhofen), Uwe Bernd (Kaub), Paul-Gerhard Schupp (Bornich), Martin Schmitt (Prath), Andreas Knebl (Filsen), Bernd Rink (Dörscheid), Klaus Itzel (Reitzenhain), Frank Platt (St. Goarshausen-Wellmich) und Willi Volk (Braubach).Die Kassenprüferwahl fiel auf Heike Hofmann(Prath) und Kai Wernecke(Braubach). Zum Pressesprecher wählte die Gründerversammlung Heinz Scholl aus Braubach.
Die neue FWG/FBL der Verbandsgemeinde Braubach-Loreley wird laut Beschluss der Gründungsversammlung von ihren Mitgliedern zunächst einmal keinen Mitgliedsbeitrag erheben. Es ist erklärter Wille, erst einmal zu versuchen, sich über Spenden und andere Zuwendungen zu finanzieren. Für den anstehenden Wahlkampf in der zukünftigen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley versprach Bernd Hartmann, FWG-Kreisvorsitzender, jedoch die finanzielle Unterstützung der FWG im Rhein-Lahn-Kreis.
Nach dem unüberhörbaren Startsignal für den kommunalpolitischen Neustart werden in den nächsten Monaten die einzelnen Stadt/Ortsverbände darüber zu entscheiden haben, die bisherigen Organisationen auf Ebene der beiden Verbandsgemeinden Braubach und Loreley in geeigneter Form mit dem neuen Verein zu verbinden.
Bei mindestens drei Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters in der künftigen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley gehen die Freien von einer Stichwahl aus. Sie sehen darin auch gute Chancen für den Erfolg des eigenen Kandidaten. Entscheidend wird aber in jedem Falle die Höhe der Wahlbeteiligung und Mobilisierung der Wähler bei dieser „Sonderwahl“ sein, so FWG Kreitagsmitglied Heinz Scholl.
FWG/FBL sind heute schon die dritte Kraft in der Kommunalpolitik zwischen Braubach und Kaub. Das Wahlergebnis 2009 erbrachte zusammengenommen 23,1 Prozent der gültigen Stimmen. Die FBL in der bisherigen Verbandsgemeinde Braubach war hierbei mit rund 28 Prozent erfolgreicher als die FWG in der bisherigen VG Loreley mit rund 18 Prozent. Klar artikuliertes Ziel der vereinigten Freien ist es, 2012 noch „einen drauf zu satteln“. Bei 32 Ratssitzen im künftigen VG-Rat, wollen sie mindestens neun Sitze erobern. Themen wie Bahnlärm, Fährzeitverlängerung, Mittelrheinbrücke oder Polizeiinspektion St. Goarshausen brauchen engagierte und selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger: „Wir bieten hier eine echte Alternative, um festgefahrene Strukturen aufzusplitten“, so Armin Stillarius.
In einem ersten Programm der Freien stehen Forderungen wie die Stärkung der Infrastruktur zum Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen, die Festigung der Schulstruktur und die Förderung des Fremdenverkehrs im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Holger Puttkammer will außerdem eine Verbesserung der Kostenstruktur sowie bezahlbare Wasser- und Abwassergebühren durch die verstärkte Kooperation der beiden bisher selbstständigen Verbandsgemeindewerke, die nachhaltige Umsetzung der Kommunalreform und damit eine Senkung der Verwaltungskosten, Lärm-, Erschütterungs- und Hochwasserschutz, den Ausbau des ÖPNV und die Unterstützung kultureller Angebote unter Einbeziehung der Vereine. Schließlich verlangen die Freien mehr Transparenz und Bürgernähe in den Ratssitzungen. Sie sollen in den einzelnen Ortsgemeinden stattfinden und zudem via Internet live übertragen werden.
Der hoch motivierte Vorstand ist sehr zuversichtlich, dass die rund 260 Mitglieder in den einzelnen Ortsverbänden der bisherigen Verbandsgemeinden Braubach und Loreley nun auch zur neuen FWG/FBL stoßen werden. Außerdem konnten im Rahmen der Neugründung bereits neue Mitglieder geworben werden. Der Vorstand hofft, dass mit der Aufstellung eines eigenen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl die Mitgliederzahl noch weiter zunehmen wird.